Thursday, April 12, 2007

Anreise

4 Stunden mit Bus und Bahn zum Flughafen nach Zürich - 5 Stunden Flug bis Dubai - dort auf den letzten Drücker noch wichtige Infos über den nächsten Aufenthaltsort einholen - mitten in der Nacht 5 weitere Stunden Flug bis zur Landung am frühen Morgen in Kalkutta -
in Indien landen, von der Hitze umgehauen werden und einen Tag berbringen in der schwuelen, stickigen, stinkenden, dreckigen und armen, aber wunderbwar lebendigen ehemaligen Hauptstadt Indiens - 19 Stunden mit dem Bus nach Norden, quer durch Bengalen, bis zur Grenzstadt Phuntsholing -










































(Ein Taxi in Indien, wo sie auf der falschen Strassenseite fahren...)
(Kalkutta war auch Mutter Theresas Wirkungsort! Sie wuchs uebrigens in Prizren auf, (kleiner Kommentar um die Bildungsluecken meiner Kosovarischen Freunde zu stopfen ;))


(das Tor nach Bhutan)
nicht verzagen, auch wenn es etwas länger dauert den bürokratischen Dschungel der Visa-Behörde zu durchblicken, geschweige denn zu durchkämpfen: Ausreisestempel in Indien holen - über die Grenze spazieren - irgendwie zum Hauptverwaltungsgebäude finden - dort 2 Stunden warten nur um zu erfahren dass der Visa-Officer doch erst morgen wieder zu erscheinen gedenkt - ein Hotel suchen - sich darüber freuen, und mit dem Manager streiten, dass man dort eigentlich nur mit gültigen Visum übernachten darf - endlich die längst überfällige Dusche genießen und eine Nacht liegend, nicht sitzend, in einem richtigen Bett verbringen - am nächsten Tag wieder zum Verwaltungsgebäude spazieren, wo man jetzt aber das Sicherheitspersonal immerhin schon beim Namen kennt, und sich das Visa in den Pass stempeln lassen - zur Immigrationsbehörde pilgern und sich den Einreisestempel geben lassen -

und schließlich weitere 8 Stunden in einem Minibus entlang steiler, Urwaldbewachsener Bergflanken, den Talboden so tief unter sich, dass man ihn kaum mehr sehen kann -











DAS muss man machen, um schließlich nach Bhutan, ins Land des Donnerdrachen, eins der faszinierendsten Länder dieser Erde, zu gelangen! Also gut, es wäre sicher auch ein bisschen einfacher gegangen - aber das wär ja was Warmduscher ;)

Seit 5 Tagen bin ich nun schon hier und gewöhne mich langsam (!) an das Leben hier -

daran, dass eine durchschnittliche Bhutanische Familie im Durchschnitt in der Woche 4 1/2 kg Chilli verzehrt, ein durchschnittlicher Europäer hingegen schon nach einer einzigen unkontrolliert zu schwitzen beginnt und verkrampft nach Wasser schreit
daran, die Straßenhunde sich geradezu in Massen ungestört des Lebens freuen (und besonders lautstark tun sie das natürlich Nachts), da man dem Buddhistischen Glauben nach keinem Lebewesen was zuleide tun darf


daran, dass man Geld(-scheine) wie Heu hat und trozdem nicht reich ist!

( 'Ngultrum" heisst die Waehrung Bhutans - Auf der 100 Nu Note ausserdem ein Bild vom Koenig)








und nicht zuletzt daran, dass es keine Milka-Schoggi gibt *Schnüff* (und ich natürlich vergessen habe, mir einen entsprechenden Vorrat mit zu nehmen! Und das zu Ostern, wo man ganz genau weiß, dass daheim 100te leckere Osterhasen darauf warten geschlachtet zu werden! Der einzige Osterhase den ich dieses Jahr hatte hat sich schon in Kalkutta in Mous au chocolate verwandelt!! Welch Qual!!!)

Jaja, das Leben ist hart in den Bergen! ;) Aber sonst gehts mir ganz gut - abgesehen dass ich mir auf der Fahrt hier her gleich schon mal ne Food-Poisoning eingefangen hab. Hat sicher einen guten Eindruck bei meiner neuen Chefin gemacht, gleich am ersten Tag kreidebleich mit glasigen Augen und Todmüde ;)
Aber jetzt weiß ich wenigstens, dass ich mit meinem verwöhnten Westler-Magen schon gut aufpassen muss, was ich hier ess!

Hier in Thimpu werde ich auch die nächsten 3 Monate hauptsächlich verbringen, da sich mein Arbeitsplatz, die Bhutanische Aussenstelle der Austrian Development Agency, ebenfalls hier befindet.
Thimph übrigens eine Stadt der Superlative: Die kleinste Hauptstadt der Welt, und noch außerdem die einzige ohne Ampel! ;)

Ich werde ab jetzt versuchen, ca. 2 mal die Woche einen kurzen Beitrag zu schreiben - aber keine Angst, nicht alle werden so lang und fad wie dieser hier!

ich wünsch euch was, kommentiert brav(!!) und haltets mir einen Schoko-Osterhasen auf bis ich wieder komm!! Lukas

1 comment:

Anonymous said...

hallo lukas.
hab mit spannung deinen ersten eintrag gelesen. freu mich schon auf deine schilderung der kommenden erlebnisse. clemens goes übringens world too. ich bin für das praktikum bei der botschaft in pretoria genommen worden und schreib in den sommerferien gemeinsam mit einem österreichischen pater (leiter eines jugend und kinderheims sowie aidshilfeprojekts), der seit über 45 Jahren dort arbeitet, einen Kofinanzierungs-Projektantrag für die ADA. Ja, ja es geht auch ohne das der papa wen von der ada kennt ;-) , aber ganz ohne schichos unterstützung wärs dann auch net gangen.(i have to admid). freu mich schon auf neue interessante news aus butan, ansonsten sonnige grüße aus dem sommerlichen wien.