Friday, June 29, 2007

Hallo wieder mal!


Dies mal aber nicht aus dem fernen Bhutan, sondern aus Nepal (Das Obige Foto kommt allerdings noch aus Bhutan, das ist der Jomolhari, sitz der Goettin Jomo)!!
Am Ende haben mir meine Freunde noch eine irrsinns-Abschieds-Geburtstags-Ueberraschuns Fete organisiert (ich hab wirklich NIX, UEBERHAUPT NIX gecheckt, und dann stehen ploetzlich 20 Leute im Raum!!!) - unglaublich, dass man in 3 Monaten so viele Freunde treffen kann, die sich so eine muehe antun um eine zu ueberraschen, obwohl man sich erst so kurz kennt! Und einige sind mir in dieser kurzen Zeit wirklich sehr ans Herz gewachsen!!

Hier seht Ihr mich mit 'Kada' (Das ist ein Schal, den man speziellen Personen zu besonderen Anlaessen in einer aussergewoehnlichen zeremonie schenkt) als 'Garuda' (Buddhistisches Fabelwesen) verkleidet ;)

Und hier die Hauptakteure dieser Ueberraschungs-Verschwoerungs-Aktion ;)


Aber nun hab ich 3 einzigartige Monate, viele Freunde und meine Eltern in Bhutan zurueckgelassen, und bin nach Kathmandu geflogen. Dort hab ich dann meine Schwester am vereinbarten Treffpunkt getroffen *SteinVomHerzenGefallenIs* und wir fliegen am Dienstag weiter nach Lhasa, wo wir meine Freunde Walter und Ana besuchen werden!

So viel zum rein Organisatiorischen, das ist leicht zu beschreiben. Schwieriger zu erklaeren ist, wie man sich fuehlt, wenn man aus einem kleinen, ruhigen, geordneten und nach drei Monaten einem unheimlich ans Herz gewachsenen Land wie Bhutan in eine (verhaeltnismaessig) RIEEESIGE, laute, hektische, touristisierte Metropole wie Kathmandu reist!


Schwer zu beschreiben - Bhutan ist wohl das einzige Land der Erde, wo einen nicht mal die Taxifahrer bescheissen (nicht mal versuchen!), und hier muss man dann wieder staendig aufpassen wie ein Haftelmacher, dass man nicht uebers Ohr gehaun oder ausgeraubt oder schlimmeres wird!
Und ich glaube dieses fehlende Vertrauen macht es dann auch gleich viel schwieriger mit Einheimischen in Kontakt zu kommen - wenn einen einer anquatscht nimmt man immer schon im vorhinein an, dass er einem irgend was verkaufen, irgend ein Lokal andrehen, oder sonst wie uebers Ohr hauen will... Das ist mir in Kambodscha so gegangen, und in Guatemala wars (zumindest in den touristischen gebieten) auch nicht viel anders...

So viel zu meinen ersten Eindruecken. Aber das ist erst der erste Tag, und ich freu mich schon unheimlich auf die weitere Reise mit meiner Schwester.

In diesem Sinne - Adios!

PS: Demnaechst werden meine Eltern hier einen spannenden Eintrag ueber Trekking (Sandflies und Mosquitos, Mariuahna und Blauer Mohn ;) Cortiseps (Kurzbeschreibung: Wuermer, aus dessen Koepfen ein Pilz waechst, die man nur ueber 4500m findet und die fuer zig-tausend Dollar das Kilo nach China verkauft werden - Yummy ;) und Tsechus (Kirchtag auf Bhutanisch; Ein TRAUM fuer jeden Fotografen!!) posten- man darf gespannt sein!

PPS: HAPPY BIRTHDAY BIBO!!!

Saturday, June 23, 2007

Eggler's awsome Bhutan-Trip #1

Ja, meine Eltern sind tatsaechlich angekommen! Nachdem sie in Kalkutta vom Monsun ueberrascht wurden – d.h. 40cm Wasser auf der Strasse, und 10cm Wasser im Taxi ;) – sind sie endlich sicher in Bhutan gelandet!
Und fast noch wichtiger, mit ihnen sind meine heiss vermissten Gueter gelandet: Schoggi, Bergkaes und Speck!!!
Speckjause... (ps: Danke Opa!!)
und Kaesspaetzlepartie in Bhutan - des kann halt no was! ;)

Aber jetz sind sie ja schon ueber eine Woche da, und es wird hoechste Zeit fuer eine kurze Berichterstattung!
Gleich den ersten Tag in Paro haben wir genutzt, um Caro aus Innsbruck besuchen zu gehen – sie arbeitet in Oesterreich als Uebersetzerin fuer Gebaerdensprache, und ist jetzt fuer drei Monate in Bhutan – Das Land ist fuer sie vor allem deswegen interessant, weil hier gerade die Gebaerdensprache fuer Bhutan am entstehen ist. Genau wie die Lautsprache unterscheiden sich ja auch die Gebaerdensprachen von Land zu Land – aber bisher gab es in Bhutan wie gesagt keine einheitliche Sprache, genauso wenig wie es Bildungsmoeglichkeiten fuer Gehoerlose gab. Das bedeutet, Gehoerlose hatten einfach keine Moeglichkeit sich auszudruecken! Man muss sich erst mal vorstellen, was es bedeutet, wenn man in einem Dorf aufwaechst, und mit seiner Umwelt nicht kommunizieren, sich nicht ausdruecken, kann!! Dass aeussert sich dann darin, dass viele Kinder, die in die neue Schule kommen, extrem aggressiv sind – weil sie einfach keine andere Moeglichkeit hatten, Ihre Gefuehle auszudruecken.

Das Dorf, in dem gerade die neue Schule entsteht.

Und es ist einfach beruehrend zu sehen, wie diesen jungen Menschen dann auf einmal Perspektiven gegeben werden. Abgesehen davon ist es natuerlich aeusserst interessant, eine neue Sprache im Entstehen zu beobachten – wie oft ergibt sich diese Moeglichkeit schliesslich. Caro unterstuetzt die Lehrer in diesem Prozess. Eine bewundernswerte Arbeit!

Wir hatten auch die Moeglichkeit, einer „Morning Assembly“ beizuwohen: Zuerst gibt’s 10 min „compound cleaning“ – d.h. alle Schueler laufen herum, und sammeln Papierschnipsel und Muell ein, die am Schulgelaende herumliegen (Kleine Anmerkung dazu: Eine gute Idee, waer auch fuer Oesterreich nicht schlecht! Aber wenn ich mich daran erinnere, was fuer einen Widerstand es hervorgerufen hat, als die Raucher in der HTL den Raucherhof von Zigarettenstummeln befreien mussten... ;)
Danach muessen alle Schueler auf dem Schulplatz vor den Lehern, der Bhutanischen Landesflagge und der Goettin des Lernens antreten. Die Aelteren Schueler haben dabei die Aufgabe, die Juengeren zu ordnen und zu vergattern (Ja, das ganze hat auch wirklich etwas militaerisches...)

(Nein, vor dem Hund muessen sie nicht antreten, der hat sich nur zufaellig ins Bild geschmuggelt ;)

Dann gibt’s zuerst einen kurzen Moring-Prayer an die Goettin des Lernens. Danach muss ein (jeden Tag ein anderer) Schueler einen kurzen Vortrag zu einem selbst gewaehlten Thema halten – In Zhongka und netter weise auch in Englisch. Im Normalfall geht’s in diesen Ansprachen dann darum, „Wie toll unser Vaterland doch ist“ – Brainwashing halt.
Dann wird die Nationalhymne gesungen, danach gibt’s organisatorische Hinweise der Lehrer und nach der abschliessenden Ansprache des Direktors laesst der aelteste Schueler den ganzen Haufen dann „zum Unterricht abtreten“ (so ganz richtig mit militaerischen Kommandos, Apellschritt und so!!).

Auf diese Art und Weise wird schon den Kindern Disziplin und Hirarchie-Akzeptanz eingeblaeut, was natuerlich kritisch zu sehen ist. Auf der anderen Seite werden auch die Spielregeln der Gesellschaft gelehrt – soziales Handeln (compund cleaning) und Religion, aber auch ein gehoeriges mass an Patriotismus als zentrale Werte – was fuer eine funktionierende Gesellscheft wiederum unerlaesslich ist...

Ich hab mich jedenfalls wie am Kasernenhof gefuehlt. Nur dass Kinder da stehen, und keine Soldaten...
Nach diesem Interessanten Ausflug haben wir uns dann ueber den hoechsten Pass Bhutans nach Thimphu aufgemacht...
... um uns dort natuerlich das typische Touristen-Programm zu geben (Wofuer ich auch bisher noch keine Zeit hatte).

Das interessanteste war allerdings sicher das Kloster „Tango“ ca. 45 min noerdlich von Thimphu:
Dort residiert momentan gerade die Reinkarnation eines sehr sehr sehr hohen Lama’s, Tenzin Rabgay. Er hat vor 700 Jahren gelebt und eine wichtige Rolle im Buddismus Bhutans gespielt und viele Koester, Dzongs usw. erbaut. Vor ihm wuerde sich sogar der Koenig selbst verbeugen.
Ueberrascht waren wir dann nur, als ein 14 Jaehriger Knabe vor uns sass, und uns gesegnet hat!

Er ist zwar erst 14 Jahre alt, hat aber schon einen ganzen Haufen Moenche unter sich, und andere Moenche kommen von Indien, Tibet und noch weiter weg um ihn zu sehen. Dass einem Kind solcher Respekt entgegen gebracht wird ist fuer unsere Kultur schon etwas eigenartig

Das Kloster selbst ist auch beeindruckend: Es steht etwa 1 stunde fussmarsch von der Strasse entfernt und ist nur von einigen Monks (und noch viel mehr Monkeys ;) besiedelt.
Die muessen natuerlich alle Notwendigen Gueter muehsam rauf schleppen. Aber wenigstens ist der Weg gut (und liebevoll) markiert: Just follow the Dustbins!


so viel Liebe im Zusammenhang mit Muell ist man ja bei uns gar nicht gewoehnt ;)
Da wird einem aber auch ganz ordentlich ins Gewissen geredet...


(jop, and also think properly before you write befor without e ;)


Das wars mal fuers erste – wenn ihr bald mal wieder rein schaut findet Ihr auch einen ausfuehrlichen Bericht zu unserem Trekking-Trip, dafuer hab ich nur jetzt keine Zeit mehr!

bis bald! The Eggler's!

Wednesday, June 13, 2007

JUUUHUUU!

Meine Arbeit hier im Austrian Coordination Office (dem wohl einzigen Koordinations-buero auf dessen Hinterwiese haufenweise Haschisch waechst ;) is fertig!!!!
Hab meinen Bericht endgueltig - nach 3 Tagen unablaessiger Korrigierereien - abgegeben!



Morgen in der Frueh kommen dann meine Eltern in Paro an - und wir starten unseren Trip, der uns von Paro ueber Thimpu, Phunakha und Trongsa nach Bumthang fueren wird, wo wir das glueck haben, dass dort gerade ein Tsechu statt findet und wo wir ausserdem einen kleinen kurzen feinen 3-Tages Trekk unternehmen werden!

am 29. Juni flieg ich dann von Paro nach Kathmandu, wo ich meine Schwester treffe, und mit Ihr gemeinsam Tibet bereisen werde. Dort werden wir Walter hallo sagen, der gerade in Lhasa arbeteit! Bis 13. Juli, da geht unser Flieger dann wieder zurueck, ab in die Heimat!

In Kathmandu werd ich ausserdem hoffentlich Stracki und seine Freundin Treffen - die muessen irgendwann um den dreh aus indien ausreisen, um ihr visum zu verlaengern - waer jedenfalls eine schoene gelegenheit!!!

Ich wuensch euch allen was! Vor allem gute Nerven im Semester-Endstress, und dass ihr noch keine Blasen an den Fingern vom Semeinararbeiten schreiben habt!! ;)

Lukas

Monday, June 11, 2007

Hallo Leute!

Lang, lang ists her, dass ich das letzte mal was von mir hoeren hab lassen, aber in letzter Zeit wars irgendwie ziemlich stressig: In drei Tagen kommen mich meine Eltern hier besuchen, und bis dahin muss ich meinen Report fertig haben (an dem ich grad die letzten Feinheiten verbesser) und unsere gemeinsame Reise durch Bhutan planen.

Und obendrein sind vor kurzem noch zwei reizende Landsfrauen nach Bhutan gekommen - Caro (rechts), eine Zeichensprache Dolmetscherin aus Tirol, die fuer 3 Monate in der Gehoerlosenschule mithilft und Birgit (links) aus Wien, die einen UN-JPO (Junior Proffessional Officer) Posten bekommen hat und jetzt fuer 2 Jahre hier ist - denen ich (als mittlerweile ja fast schon alter Hase ;) ein bisschen geholfen habe sich an das Land zu gewoehnen, indem ich sie gleich mal zu einem weiteren Rafting-Trip mitgenommen habe!


War jedenfalls ein Bomben-Trip! Was gibts schliesslich besseres, als mitten im Monsun Raften zu gehen ;) Ein paar kurze Eindruecke:




Relativ relaxt...














... sau-gmiadlich ...












... und Maedls, schauts euch mal die Maennsbilder an!! ;)






Aber genug davon - ich bin euch immer noch einen Taksang-Bericht von vor Ewigkeiten schuldig - und der kommt jetzt a bisserl ausfuehrlicher:

Vor 3 Wochen hab ich mir nach Paro aufgemacht, um meine letzten Interviews mit ehemaligen Klessheim-Studenten zu fuehren - und die Gelegenheit hab ich natuerlich genutzt, um Arbeit mit Vergnuegen zu verbinden und mir dort die Gegend ein bisschen anzuschaun!!

Von den Intervies gibts nicht viel zu berichten, aber an dem Drum Herum will ich euch teilhaben lassen!

In Paro liegt der (noch) einzige Flughafen Bhutans - so viele genuegend grosse und ebene Flachen um eine halbwegs grosse Maschine zu landen gibts naemlich nicht in Bhutan. Und auch hier haben sie gewisse Probleme - zb dass sie wegen der Berge kein Flugleitsystem installieren koennen - wenns Nebel hat dreht die Maschine wieder und man darf einen extra Tag in Kathmandu verbringen!

Ist der Himmel allerdings klar, kann man von Kathmandu nach Paro einen der sicherlich spektakulaersten Linienfluege dieser Welt geniessen, da man direkt paralell den Himalaya-Hauptkamm entlang fliegt - und bei einer Flughoehe von 10 000m scheinen die 8848m des Mt. Everest zum greifen nah!!

Tip: Man sollte nur versuchen, einen Platz auf der richtigen Seite des Fliegers zu bekommen.

Aber ich schweife ab... der Flughafen ist sicherlich nicht das Einzige was Paro zu einem der groessten Tourismus-Hotspots Bhutans macht!

Ein Grund duerfte auch sein, dass die Bhutaner vor ich-weiss-nicht-wie-vielen-jahren ein Kloster an den denkbar unmoeglichsten - aber auch spekakulaersten - Ort gebaut haben:


Das Taksang, woertlich uebersetzt "Tigersnest" - Und zwar heisst es deswegen so, weil Guru Rinpoche (eine der wichtigsten historischen Personen Bhutans - dazu mehr in einem der naechsten Beitraege) auf einem Tiger (der seine Frau war - jaja, die spinnen, die Buddhisten ;) dort rauf geflogen is (offensichtlich hat Paro schon immer was mit Airtraffic zu tun ;), um einen boesen Geist zu besiegen.

Und weil dann dort oben auch lange in einer Hoehle meditiert hat, hat man ihm auch gleich ein Kloster dort raufgebaut!


(ein bild, wie es warscheinlich schon 100 000 andere Touristen geschossen haben - aber was solls, es is es trotzdem wert hier gezeigt zu werden)

An einen Ort, auf den man erst mal muehsam 2 stunden rauf laufen muss, abgesehen davon dass es dort sausteil und gar nicht so ungefaehrlich raufzugehen is / oder zumindest WAR, seit der letzte Japaner bei dem Versuch einen besseren Winkel fuer sein Foto zu bekommen zu tode gestuerzt ist, hat man den Weg ziemlich ausgebaut...


Hier ein kleines Beweis-foto, dass auch ich mich in die Hoehle des Loewen... ahhm... Nest des Tigers begeben habe ;) natuerlich mit Walch-Lible!! ;)

Beim runtergehen sind wir dann in einen richtig schoenen Monsunregen gekommen, der die Wege dann in eine ziemliche Schlamm-Rutschpartie verwandelt hat!!

Auf dem Weg war auch eine Indische Touristin mit ihrem ca. 3 Jahre alten Kind vom Regen ueberrascht worden - sie schien nicht besonders viel Ahnung zu haben, wo sie gerade ist, und wie weit es noch ist. Und mein Freund Tashi hat sie dann sofort wie selbsverstaendlich bis zur Cafeteria gefuehrt und das Kind ueber den schluepfrigen Pfad getragen - nicht mal gefragt ob er helfen kann, sondern einfach geholfen! Mir ist die etwas angenehmere Rolle zugefallen, der Mutter an den rutschigen Stellen die Hand
hin zu halten ;)

Und das ist, was ich so an Bhutanern mag: die ganz vollkommen selbstverstaendliche Hilfsbereitschaft! Und wenn ein Wildfremder irgendow ein Problem hat, ganz selbstverstaendlich wird immer geholfen, auch wenns einem selbst 'nichts bringt'!! In Oesterreich haette sie schauen muessen, wo sie bleibt...

Aber da sind wir jedenfalls ganz gut runter gekommen - und am naechsten Tag hab ich mir das Staedchen und seinen relativ Imposanten Dzong angeschaut.

Dass ist uebrigens nicht der Dzong selbst, sonder der sogenannte "Ta Dzong" - eine Art Spaehturm, der ein wenig ueber dem eigentlichen Dzong gebaut wurde und der heute das Nationalmuseum beinhaltet - das angeblich sehr sehenswert ist, dass aber auch, wie ich jetzt weiss, Sonntags geschlossen ist ;)

Hier habt ihr den Paro Dzong:


und so schaut sowas von innen aus:


Hier findet auch jedes Jahr eines der beruehmtesten "Tsechus" (das sind religioese Feste, die von den Kloestern veranstaltet werden) Bhutans statt, zu dem jedes Jahr hunderte Touristen pilgern.

Ich werde mir mit meinen Eltern, ein Tsechu in einem ganz kleinen Abgelegenen Kloster in Bumthang anschauen - bin schon sehr gespannt!

bis bald

ps: Und der Musik-beitrag kommt auch noch! Bin schon fleissig am informationen sammeln!