Thursday, April 26, 2007

Raftingtrip

Sodala - das Wochenende ist zwar schon laenger vorbei, aber erst jetzt finde ich die Zeit endlich mal diesen Beitrag zu schreiben. Eigentlich waere heute in Bhutan ja ein Religioeser Feiertag (ich hab es leider noch nicht ganz geschafft, die Bedeutung dieses Tages herauszufinden), aber die ADA erkennt leider nur ca. 10 der 20 Bhutanischen Feiertage an, dieser ist leider nicht dabei ;)

Also sitz ich hier und bereite die Auswertung meiner Interviews vor - Exceltabellen fuer die quantitativen Ergebnisse usw. denn Interviews sind heute keine zu bekommen - anstatt auf irgen ein Kloster zu pilgern, wie es heute alle glaeubigen Buddhisten tun werden.

Und berichte euch wie versprochen von meinem wahrlich abenteuerlichen Rafting-Wochenende! Vorgekommen bin ich mir wie beim Zeltlager, nur mit mehr Alkoholkonsum!

Der Zeitpunkt war gut gewaehlt, denn an diesem Wochenende hat auch die erste Runde der 'Mock-elections' stattgefunden (und aus diesem Grund wurde tatsaechlich ueber das ganze Land ein Alkohol Ausschenk Verbot verhaengt! Tss...).
Das war eine art Probe-Wahlrunde vor den ersten richtigen Wahlen 2008, die offiziell dazu diente, die Bevoelkerung mit dem Ablauf der Wahlen bekannt zu machen - meiner Meinung nach aber eher dazu, die Beamten selbst zu schulen!!

Zur Wahl standen die Gelbe, Rote, Blaue und Gruene Partei - hinter diesen standen keine realen Parteien, sehr wohl aber ein gewisses Programm, das von Studenten des Sherubtse-Collegs ausgearbeitet wurde. Mit 44% hat schliesslich die Gelbe Partei (Die fuer Tradition und Monarchie steht) haushoch gewonnen, an zweiter Stelle die Rote Partei (Industrie und Wirtschaft). Diese beiden staerksten Parteien werden dann in einigen Wochen auch zur Stichwahl antreten.

Boese Zungen behaupten allerdings, dass besonders in den Laendlichen Gegenden viele Waehler gar keine Ahnung hatten, welche Partei was fuer ein Programm vertrat und nur Gelb waehlten, weil das auch die Farbe des Koenigshauses ist...

Die Frage, ob Bhutan schon reif fuer eine Demokratie ist, wo 80% der Bevoelkerung in Laendlichen Gegenden wohnen und ein grosser Teil von Ihnen nicht mal Zugang zu Information - geschweige denn die Bildung diese Information auch zu Bewerten - hat scheint mir jedenfalls berechtigt.

Waehrend jedenfalls die Bevoelkerung Phunakas am Samstag ganz in der Naehe unserer Campingstelle Ihre Farbigen Knoepflein gedrueckt hat, haben wir uns zum Raften aufgemacht.

Der Zong von Phunaka wurde an einer Stelle gebaut, an der zwei grosse Flusse, der 'Maennliche' und der 'Weibliche', zusammenfliessen. Solche Orte stellen Im Buddhismus immer heilige Orte dar und man findet dort immer zumindest eine kleine Stupa.


Manchmal auch einen richtigen Zhong!



Hier die 'Crowd', zusammengesetzt aus 4 Bhutanern und 5 'Chillips' (Spitzname fuer alle Auslaender, die sich laengere Zeit in Bhutan aufhalten) aus Neuseeland, Amsterdam, England und 2 mal Oesterreich! Neben mir war auch noch Martin Zeppezauer (nebenbei auch Chef der Gastein Tourismus Gesellschaft) dabei, der momentan dem Department for Tourism hilft einen Zeitplan fuer die Implementierung des neuen Tourismus Masterplans auszuarbeiten. Ein unheimlich netter Kerl und gemeinsam haben wir selbstlos und tatkraeftig den Mythos der Oesterreichischen Trinkfestigkeit hoch gehalten. Mit grossem Erfolg, versteht sich! ;)

Stop Taking Pictures, you Stupid!! ;)

um uns dann nach einem ausgiebigen Fruehstueck mit Kopfweh in den (Weiblichen) Fluss zu werfen!
Aber das kalte Wasser frischt einen recht schnell wieder auf - und so haben wir den relativ moderaten - aber nicht zu unterschaetzenden! - Fluss recht gut gemeistert.


Die Flussjungfrauen in Bhutan scheinen mich aber ziemlich gern zu haben - zumindest haben sie mich gleich mehrmals zu sich gerufen (oder zumindest versucht ;)
Nach einer zweiten camping-Nacht, incl. zeitvertreib mit diversen Hippy-Games und Kartenspielen... ...haben wir uns dann in Richtung des Maennlichen Flusses aufgemacht - wozu wir eine 120m Lange Haengebruecke Ueberqueren mussten (wenn man da in der Mitte zu huepfen anfaengt fangen sofort 20 Menschen zu schreien an ;) - um ein weiteres Tal entlang zu schippern.

Im Gegensatz zu Europa nutzen die Leute den Fluss hier noch fuer Alltagsarbeiten: Wenn man da entlangraftet sieht man Frauen beim Waesche waschen, Moenche beim sich den Kopf rasieren, Kinder beim Baden und spielen...

Am Ende faehrt man dann auch direkt am Zhong vorbei - und aus dieser Perspektive wirkt er echt beeindruckend. Kann jedenfalls nur weiterempfohlen werden!

Nach einem ausgiebigen Mittagessen haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht - wobei ich mit Shirin, einer Englaenderin, noch einen kleinen Kulturausflug auf ein Kloster, dass am Weg lag, gemacht habe.


Dort steht man 1000m ueber dem Tal, sieht in 3 verschiedene Taeler hinein und spuert auf einmal genau, warum das Kloster an diesem und keinem anderen Ort errichtet wurde. Beeindruckend.

ein paar Kinder aus dem Dorf haben uns begleitet um uns zu zeigen, wie man die Gebetsmuehlen dreht ;)


Das wars auch schon von unsrem Trip nach Phunakha - wenn ich noch ein paar Fotos von meinen Kollegen bekomme (wo vielleicht auch ich mal zu sehen bin) werd ich sie noch hinzufuegen!

Bis bald! Lukas

4 comments:

deggler said...

tu mir ja die Flussjungfrauen nicht verführen!

peqoud said...

vl. bin ich einfach zu blind, aber wer bist du am dem Rafting-Crowd-Foto?

leggler said...

Bin der grosse Kalimero in der oberen Reihe, der dritte von rechts!

Manolo said...

Hey Lucki von Kentucki,

wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, du bist bei den Siete Altares oder unter den Bäumen vor Lanas Hütte. Dort wäre allerdings ein solches Hippiespiel schon viel zu viel Aktivität gewesen!!

Auf dem Rafting Foto hätte ich dich auch nie erkannt!!

Saludos de viena,

Manu